Herausforderungen
Einerseits
- haben HIV-Positive bei rechtzeitiger Behandlung heute eine annähernd normale Lebenserwartung und Lebensqualität – noch bis weit in die 90er Jahre war eine HIV-Infektion unmittelbar mit einer Todesdrohung verbunden
- sind HIV-Positive unter wirksamer Medikation nicht „infektiös“, kann das Virus also nicht auf andere Menschen übertragen werden!
- besteht also im Arbeitsalltag praktisch nirgends ein Infektionsrisiko, genügen in allen Arbeits- und Lebensbereichen die üblichen Schutz- und Hygienevorschriften
gibt es daher bis auf sehr wenige Ausnahmen (Chirurgen in vereinzelten Fällen) keinerlei Berufsverbote für HIV-Positive - stehen 2/3 der Infizierten voll im Berufsleben – ohne Leistungseinbußen
- bleibt HIV eine nicht heilbare, mit teils gravierenden Nebenwirkungen verbundene Krankheit; etwa ein Drittel der Infizierten profitiert nicht oder nur kaum von der Behandlung
- infizieren sich in Deutschland alljährlich noch immer 3.000 Menschen mit HIV – das sind ca. 1/3 mehr als in den 90er Jahren; auch in Dortmund leben immer mehr HIV-Positive, inzwischen rund 700
- ist die gesellschaftliche Stigmatisierung und Ausgrenzung von Menschen mit HIV ungebrochen; viele Betroffene verschweigen ihre Infektion am Arbeitsplatz oder in der Familie aus Angst vor Diskriminierung, die psychischen Belastungen steigen dadurch nochmals
- nehmen andere sexuell übertragbare Krankheiten (z.B. Hepatitis C) deutlich zu; neben ihren eigentlichen Folgen beeinflussen sie auch eine HIV-Infektion; in Dortmund leben etwa 2.500 Menschen mit Hepatitis C
- wird das Thema HIV/Aids mittelfristig sowohl in der Prävention als auch in der Begleitung Betroffener bedeutsam bleiben
- sind – auch vor dem Hintergrund begrenzter Ressourcen – Selbsthilfe und Ehrenamt weiter zu entwickeln
- muss die gesellschaftlich-soziale Integration HIV-Positiver deutlicher in den Fokus rücken
- müssen wir auf allen Ebenen gegen das „Tabu Aids“ und die Ausgrenzung Betroffener wirksamer vorgehen
Andererseits
Folglich